Offizielle Vertreter Bulgariens besuchen momentan die Europäische Zentralbank und die Europäische Kommission, um intensiv über die Prozeduren zur Aufnahme des Landes in die Europäische Bankenunion und den Wechselkursmechanismus II (WKM II) zu verhandeln. Am Dienstag dieser Woche informierte Finanzminister Wladislaw Goranow, dass sich Bulgarien bewerbe, gleichzeitig beiden Vereinbarungen beizutreten. Die bulgarische Regierung hatte bislang der Einbeziehung zum WKM II, der als „Warteraum“ für die  Einführung des Euro gilt, ein größeres Gewicht beigemessen; erst danach sollte Bulgarien der Europäischen Bankenunion beitreten, was so oder so erfolgen muss. Bulgarien bleibt aber von vornherein keine Wahl, da bei einer Mitgliedschaft in der Bankenunion die Europäische Zentralbank die Aufsicht über die großen Banken eines Landes übernimmt und über die Umstrukturierung angeschlagener Banken entscheidet. Laut Minister Goranow stelle die zweifache Bewerbung eine große Herausforderung dar. „Es gibt kein anderes Land, das diesen Weg vor uns gegangen ist. Es herrschen eine Reihe Unklarheiten, sowohl was die Prozeduren, als auch den Zeitplan anbelangt“, betonte Wladislaw Goranow.