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Investitionen in die Landwirtschaft sind ein Risiko, das sich lohnt, unterstützt zu werden

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Foto: BTA

Trotz ihrer Bedeutung entwickelt sich die Landwirtschaft in den europäischen Ländern mit unterschiedlichen Tempi, was vor allem auf die Unterschiede in der Landwirtschaftspolitik zurückgeführt werden kann. Die Städte wachsen und damit nimmt der Umfang an landwirtschaftlichen Flächen ab, was dazu führt, dass die Landwirte mit Hilfe innovativer Ideen jede Handbreit Boden rationeller nutzen müssen. Obwohl die Bulgaren traditionell eng mit der Landwirtschaft verbunden sind, liegen viele Felder brach. Ihre Neubewirtschaftung erweist sich als ein langsames und schwieriges Unterfangen. Ein Beweis dafür, dass sich die Investitionen in die Landwirtschaft auszahlen und sich das Risiko lohnt, liefert die jährliche Auszeichnung von Landwirten, die jüngst zum 28. Mal durchgeführt wurde.

Den Großen Preis erhielt Swetla Stojanowa. Sie stammt aus der nordbulgarischen Region Plewen und baut auf insgesamt 2.000 Hektar verschiedene Kornsorten an. Ferner wurden in 9 verschiedenen Kategorien Agrarproduzenten und andere Personen ausgezeichnet, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Landwirtschaft geleistet haben. Prämiert wurden die besten Innovationen, wissenschaftlichen Projekte, Winzerprodukte und Investitionsvorhaben.

Als bester Agroinvestor wurde der aus Sandanski in Südwestbulgarien stammende Anton Totew ausgezeichnet. Er hat in Genf studiert, beschloss jedoch, in Bulgarien ein zukunftsträchtiges Unternehmen zu gründen, das auf den heimischen Markt abgestimmt ist. Und so baute er ein Gewächshaus für den ganzjährigen Anbau von Blattgemüse und Kräutern auf der Grundlage der Hydroponik auf. Die Hydroponik ist eine Art Hydrokultur, also ein Anbau ohne Erde, wobei die mineralischen Nährstoffe aus einem Wasserlösungsmittel aufgenommen werden. Alles ist streng dosiert, so dass keine Chemikalien die Umwelt belasten. Beleuchtung und Klima, darunter der Kohlendioxidanteil in der Luft, werden von einem Computer gesteuert. Im Oktober nahm Anton Totew am europäischen Wettbewerb für Junglandwirte teil, der in der belgischen Hauptstadt Brüssel ausgetragen wurde. Obwohl er keinen der Preise gewann, fand sein Projekt großen Anklang unter den Teilnehmern einer Umfrage. Jede Anerkennung ist ihm wichtig, zumal er im Alltag mit den verschiedensten Problemen konfrontiert wird.

Überall gibt es Herausforderungen, eine der größten ist jedoch, die Produktion der Nachfrage anzupassen“, teilte uns Anton Totew mit. „Ein weiteres Problem ist der Mangel an Arbeitskräften. Obwohl wir eine recht stark automatisierte Produktion haben, sind die Menschen weiterhin ein Schlüsselfaktor. Wir sind in Sandanski ansässig und ich freue mich, dass unsere Region im Vergleich zu anderen Teilen Bulgariens recht gut entwickelt ist. Für gewöhnlich stellt man sich unter Gewächshäusern einen Ort vor, an dem es sehr warm und feucht ist, so dass die Arbeit darin unangenehm ist. Dank unserer Technologien ist es bei uns aber nicht so und die Arbeiter kommen gern zu uns. Ich würde aber dennoch noch mehr junge Menschen gewinnen.

Der Mangel an jungen Arbeitskräften in der Landwirtschaft wird zunehmend spürbar. Daher müssen die Investitionen im Agrarbereich effektiver seitens des Staates unterstützt werden. So könnte das Problem mit den brachliegenden Feldern, auf die man im ganzen Land stößt, gelöst werden.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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