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Covid-19: Tag 81

Foto: BGNES

Bulgarien kann vom EU-Wiederaufbaufonds netto 11,7 Milliarden Euro erhalten

Bulgarien könnte netto 11,7 Milliarden Euro erhalten, wenn der heute von der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen vorgeschlagene Rettungsplan gebilligt wird. Ihm zufolge sollte der nächste EU-Haushalt rund 750 Milliarden Euro zur Stabilisierung der europäischen Volkswirtschaften nach der Coronavirus-Krise bereitstellen. Dem Dokument zufolge wird Bulgarien aus diesem Fonds 15 Milliarden Euro erhalten. Gleichzeitig muss unser Land nur 3,3 Milliarden Euro dazu beisteuern.

Bulgaren sollten sich ausführlich über Auflagen der Länder informieren, in die sie reisen

Außenministerin Ekaterina Sachariewa sprach ihre Hoffnung aus, dass der Verkehr innerhalb der Europäischen Union und mit unseren Nachbarländern, die ein ähnliches epidemiologisches Risiko haben, ab dem 15. Juni auf koordinierte Weise gemäß den Besonderheiten der einzelnen Länder wiederhergestellt wird. Sie fügte hinzu, dass die Forderung nach sozialer Distanz aller Wahrscheinlichkeit nach fast den ganzen Sommer über bestehen bleibt. Sachariewa forderte die angehenden bulgarischen Saisonarbeiter im Ausland erneut auf, sich sorgfältig über die Anforderungen im Zielland zu informieren.

Keine Bar-Touren während dieser Touristensaison

Bar-Touren sind in dieser touristischen Saison angesichts der Covid-19-Lage verboten, erklärte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa im Parlament. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Eröffnung der Restaurants nicht nur im Freien, sondern auch in geschlossenen Räumen ab dem 1. Juni sagte Ministerin Angelkowa, man bereite zusammen mit dem Gesundheitsministerium Anweisungen vor, die im großen und ganzen mit jenen für Outdoor-Restaurants und Terrassen übereinstimmen. „In Vorbereitung ist ein Protokoll zur Erneuerung der Tourismusreisen“, kündigte vorher Tourismusministerin Nikolina Angelkowa auf einer Videokonferenz mit den Botschaftern der EU-Länder in Bulgarien an.

Covid-19: Weiterhin mehr Genesene als Neuerkrankte

In den vergangenen 24 Stunden wurden in Bulgarien 17 neue Covid-19-Fälle registriert, ergab die Auswertung von 1.557 Tests. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Infizierten auf 2.460 gestiegen, informierte Dozent Dr. Dimo Dimow vom Nationalen Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. Stationär behandelt werden 2.017 Patienten, 22 darunter auf Intensivstationen. Unter den Neuinfizierten seien keine Personen unter 18 Jahren, dafür aber ein weiterer Mediziner.

Die Tendenz, dass es mehr Geheilte als Neuinfektionen gibt, hält weiter an. In den vergangenen 24 Stunden konnten 32 weitere Patienten als genesen entlassen werden, so dass ihre Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie auf 912 geklettert ist. Drei Frauen im Alter von über 70 Jahren und mit einer Reihe von Begleiterkrankungen seien in den vergangenen 24 Stunden an Covid-19 gestorben.

Drei ausländische Bauarbeiter mit Covid-19 infiziert

Unter den 17 Neuinfizierten der letzten 24 Stunden in Bulgarien sind drei ausländische Bauarbeiter, die nach Bulgarien zum Pipeline-Projekt „Balkan Stream“ eingereist sind. Alle drei hatten Kontakt mit dem infizierten Bauarbeiter, der seit dem 25. Mai im Krankenhaus der ostbulgarischen Stadt Schumen behandelt wird. Die drei Arbeiter zeigen keine Symptome der Covid-19-Erkrankung und eine Krankenhauseinweisung ist momentan nicht erforderlich; sie wurden lediglich von den anderen Kollegen isoliert, die sich am Bau bei Nowi Pasar beteiligen sollen. Die Baubrigade bestehe aus 130 Mann und wurde nach ihrer Ankunft in Bulgarien unter 14tägige Quarantänezeit gestellt, so dass sie keinen Kontakt zu der Bevölkerung der Region hatte, informierten die Gesundheitsbehörden.

Quarantäne des Dorfes Jassenowetz aufgehoben

Mit Anbruch des heutigen Tages ist die am 15. Mai über das Dorf Jassenowetz bei Rasgrad in Nordbulgarien verhängte Quarantäne aufgehoben. An den Ein- und Ausfahrtstraßen des Dorfes stehen keine Kontrollposten mehr, die den Durchlass regeln. Der regionale Krisenstab entschied, die 14-tägige Quarantäne vorzeitig aufzuheben, da das schnelle Eingreifen Ergebnisse gezeitigt und seit bereits 10 Tagen kein neuer Covid-19-Fall registriert worden sei. Als Vorsichtsmaßnahme bleibt das Dorf weiterhin unter verstärkter polizeilicher und medizinischer Kontrolle.

Bulgarische Fischereiarbeiter fordern Aufhebung der Quarantänepflicht

Bulgarische Organisationen für Seefischerei übergaben der bulgarischen Regierung und dem Europaparlament eine Petition mit der Forderung um Aufhebung der Quarantänepflicht für Wasserfahrzeuge der Seefischerei und deren Besatzungen. Sie schlagen vor, dass ihnen nach einem negativen Covid-19-Test die Weiterreise per Schiff oder Flugzeug gestattet werde. In der Petition wird daran erinnert, dass die Fahrer der Speditionsunternehmen innerhalb der Europäischen Union von dieser Maßnahme ausgeschlossen wurden; zwischen ihnen und den Fischereiarbeitern bestehe kein Unterschied, zumal sie offiziell in der Europäischen Union wie die LKW-Fahrer als Transportarbeiter eingestuft werden. Laut bulgarischer Gesetzgebung fallen sie jedoch nicht in diese Kategorie.

Bulgarische Hoteliers offen für Rabatte

49,1 Prozent der Hotels beabsichtigen, ihren Kunden einen alternativen Zeitraum für die Nutzung ihrer Reservierungen anzubieten. 62,9 Prozent haben vor, den Preis für Pauschalleistungen und 46,7 Prozent für Übernachtungen zu senken. Das ergab eine im April vom Nationalen Statistikamt vorgenommene Umfrage unter Hotelbesitzern, die aufgrund des verhängten Notstands schließen mussten.

40,8 Prozent der Manager prognostizieren, dass sie kurzfristig (Mai-Juni) bis zu 50 Prozent der Betriebskosten mit eigenen Mitteln decken können. Nur 16 Prozent behaupten, dass sie bis zu 100 Prozent alles bedienen können. 56,6 Prozent planen, ihre Arbeit fortzusetzen, wenn auch mit einem reduzierten Volumen, 24,3 Prozent erwarten, ihren Betrieb, wenn auch zeitweilig, einstellen zu müssen. 13,5 Prozent hoffen, ihr Geschäft vollständig wiederherzustellen.

Zahl neuer Arbeitslosen sinkt

Zum ersten Mal seit Beginn der Covid-19-Krise ist die Zahl der vermittelten Arbeitslosen größer, als die der neuregistrierten. In der Woche vom 18. bis 24. Mai haben über die Arbeitsämter des Landes 8.028 Arbeitnehmer eine Anstellung gefunden. In derselben Periode haben sich 7.225 Arbeitnehmer als erwerbslos gemeldet, informierte das Nationale Statistikamt. Als kritischste Woche wird die vom 6. bis 12. April bewertet, als 31.499 neue Arbeitslose registriert wurden; in dieser Woche konnten lediglich rund ein Zehntel davon (2.985 Arbeitnehmer) vermittelt werden.

Seit dem 13. März bis dato fanden 39.076 Bürger eine neue Arbeit. Am 22. Mai wurden die meisten Arbeitnehmer vermittelt - insgesamt 1.600.

Obwohl im April die Hotels und Restaurants geschlossen waren, wurden laut Statistik weiterhin Barkeeper, Kellner, Köche und Zimmermädchen gesucht.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19


Zusammengestellt: Gergana Mantschewa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa




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