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Bulgarische Fischerei mit besseren Möglichkeiten in der EU-Förderperiode 2014-2020

Foto: BGNES
Zum ersten Mal besucht ein EU-Kommissar für maritime Angelegenheiten und Fischerei die zwei jüngsten Mitglieder der Europäischen Union – Bulgarien und Rumänien. Der Besuch von Maria Damanaki fünf Jahre nach dem Beitritt der zwei Balkanländer ist Ausdruck eines verspäteten Interesses der Europäischen Union für die Probleme des Schwarzen Meeres.

Ein relativ kleiner Teil des Aquatoriums dieses Meeres – entlang der Küsten von Bulgarien und Rumänien – gehört zur Europäischen Union und nur in ihm werden die strengen europäischen Maßnamen für nachhaltige Fischerei und Schutz der Fischbestände angewandt. Die Fangquoten der wirtschaftlich wertvollen Arten gelten natürlich nicht für die übrigen Anrainer – die Türkei, Georgien, Russland und die Ukraine. Manche von ihnen haben leistungsstarke Fischereiflotten. Dadurch befinden sich die Schwarzmeerstaaten in einer ungleichen Lage bezüglich des Schutzes des Fischreichtums und der Kontrolle des maritimen Raumes, der zur Europäischen Union gehört. Das technische Potential für Meereskontrolle von Bulgarien und Rumänien ist ziemlich unzureichend angesichts der genannten großen Fischereiflotten von Nachbarländern, wie die Türkei. Die Europäische Kommission begreift immer mehr, dass in dieser und anderen Fragen zur Schwarzmeerregion eine aktivere und effektivere Politik der Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn außerhalb der EU notwendig ist. Angesichts der Tatsache, dass sich unter ihnen starke regionale und internationale Player, wie die Türkei und Russland befinden, ist es natürlich keine leichte Aufgabe.

Es ist wirklich eine engere Zusammenarbeit bei der Lösung der Probleme des Schwarzen Meeres notwendig“, erklärte in diesem Zusammenhang die EU-Kommissarin Maria Damanaki. „Die Probleme sind vor allem mit Überfischen und illegalem Fischfang verbunden. Aber ich kann sagen, dass wir auf diesem Gebiet bereits Fortschritte erzielt haben. Von nun an werden die gemeinsamen Pläne der Europäischen Kommission und der Staaten, die sich an der für Kontrolle der europäischen Gewässer beteiligen, angewandt. Ich begrüße alle Initiativen für Zusammenarbeit mit unseren Schwarzmeernachbarn – der Türkei und anderen Ländern, um ein gemeinsames Herangehen an die Probleme in Schwarzen Meer zu finden. Wir haben bereits Ankara eingeladen einen Vertreter in die Europäische Agentur zur Fischereikontrolle EFCA in Vigo, in Spanien zu entsenden und wir arbeiten an gemeinsamen Lösungen zusammen. Wir werden auch eine große Ministerkonferenz unter Beteiligung von Bulgarien und Rumänien über die Zukunft des Schwarzen Meeres veranstalten.“

Die Konferenz ist ein weiterer Schritt zur von Maria Damanaki verkündeten Absicht, einen regionalen Konsultationsrat für das Schwarze Meer zu schaffen. Die europäische Kommissarin dankte dem bulgarischen Agrarminister Miroslaw Najdenow für die Treffen mit seinen Amtskollegen aus Rumänien und der Türkei und für seinen Beitrag zur Verbesserung des politischen Klimas in der Region. Sie begrüßte die bulgarischen Bemühungen um die Veranstaltung Monaten eines dreiseitigen Treffens zum Schwarzen Meer in einpaar in Varna unter Beteiligung auch der Türkei. Maria Damanaki versprach Bulgarien bei seinen Bemühungen zu unterstützen Schnellboote für die effektivere Kontrolle der europäischen Gewässer von der Europäischen Kommission zu erhalten. Die europäische Kommissarin brachte auch die gute Nachricht von der Freigabe des unberechtigterweise von Rumänien festgehaltenen bulgarischen Fischereibootes. Der Zwischenfall ist ein Beweis für die große Spannung, die durch die starke und oft nicht loyale Konkurrenz um die ständig schrumpfenden Fischbestände des Schwarzen Meeres entsteht.

Maria Damanaki zeigte sich sehr besorgt um den schwachen Abruf von bulgarischer Seite der Mittel, die für Fischerei und für maritime Angelegenheiten bestimmt sind. „Die Ergebnisse sind bisher sehr enttäuschend und das Tempo muss erhöht werden, denn es bleiben Ihnen nur zwei Jahre“, sagte sie. „Ich möchte nicht kommentieren, was passiert, wenn wir es nicht schaffen. Wir müssen es schaffen.“

Der Grund für den sehr großen Rückstand sind eine Reihe von schlechten personellen Entscheidungen in der bulgarischen staatlichen Agentur für Fischerei. Das ist laut Agrarminister Miroslaw Najdenow schon Vergangenheit und Bulgarien habe die Chance den Rückstand einzuholen. „Die letzte Umbesetzung im Managerteam der Agentur für Fischerei hat bereits seine Ergebnisse gezeigt“, versicherte er. „Das Team kommt vom staatlichen Agrarfonds, wo die Menschen gewohnt sind mit hohem Tempo zu arbeiten. Ich möchte daran erinnern, dass als ich meinen Posten übernahm, wir beim Null waren. Inzwischen haben wir ein Drittel der Summen vereinbart und 13 % abgerufen.“

Maria Damanaki betonte, dass Bulgarien in der nächsten Programmperiode 2014-2020 bessere Möglichkeiten für den Abruf von Fischereimitteln haben werde. Es sollen spezielle Fonds für die Finanzierung der Aquakulturen vorliegen, bei denen Bulgarien ein großes Potential hat. Die unentgeltliche Finanzierung aus den Fonds von kleine Fischereibooten, die in Bulgarien überwiegen, soll von 50 auf 75 % vom Wert der Projekte steigen. Und, drittens, werden neue Finanzierungsmöglichkeiten für den Bau oder die Modernisierung von kleinen Fischereihäfen eröffnet, was ebenfalls im Interesse Bulgariens ist. Aber unser Land muss zuvor beweisen, dass es fähig ist, die Mittel abzurufen, die ihm im Zeitraum bis 2014 zur Verfügung gestellt wurden – gut 100 Millionen Euro für Fischerei und maritime Angelegenheiten.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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