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Mit „Experience Bulgaria“ Bräuche und Traditionen entdecken

Nationales Folkloreensemble „Philipp Kutew“

Die erste Ausgabe der Zeitschrift „Experience Bulgaria“ (Erleben Sie Bulgarien) für dieses Jahr liegt bereits vor und die Liebhaber der bulgarischen Folklore, der traditionellen Handwerke und der hiesigen Trachten haben wieder die Möglichkeit, Interessantes und Wissenswertes zu erfahren und sich an den vielen Illustrationen zu erfreuen.

Es ist eine moderne Zeitschrift für traditionelle Kultur und Lebensweise in bulgarischer und englischer Sprache“, meint die Herausgeberin Swetlana Radewa und setzte fort: „Die Zeitschrift muss immer die Leser überraschen können. In der neuen Ausgabe stellen wir das Nationale Folkloreensemble „Philipp Kutew“ vor. Abgedruckt ist ein Interview mit der jetzigen Leiterin Prof. Elena Kutewa, die 1994 die Nachfolge ihres Vaters und Gründers des Ensembles, Philipp Kutew, angetreten hat. Ferner unterhielten wir uns mit einer der Solistinnen, Sorina Bogomilowa.
Schembartmaske aus dem Dorf Diwotino bei PernikDas Hauptthema der neuen Ausgabe sind jedoch die Maskenspiele. Der Beitrag wurde von der Expertin auf diesem Gebiet, Zwetana Manowa, vorbereitet. Die Fotos sind sehr ansprechend, stammen jedoch nicht vom Festival „Surwa“ in Pernik, sondern von den traditionellen Volksfesten, die am 13. und 14. Januar in der Umgebung von Pernik veranstaltet werden.
In der Rubrik „Handarbeit“ stellen wir diesmal eine moderne Weste mit Besatzschnüren vor, angefertigt von der Meisterin Miglena Tersiewa aus Targowischte. Zu diesem Beitrag gibt es auch ein Video, das auf unserer Seite und im Facebook unserer Zeitschrift zu finden ist. Ferner stellen wir das Regionale Geschichtsmuseum der Stadt Targowischte vor.

Dieses Museum existiert seit 1960 und befasst sich hauptsächlich mit der Erforschung und Popularisierung der Vergangenheit von Targowischte und Umgebung. Mittlerweile verfügt es über 25.000 Exponate, angefangen bei der Neusteinzeit bis in unsere Tage. Bemerkenswert ist der Goldschatz von Kralewo, der 1979 bei Ausgrabungsarbeiten an einem thrakischen Grabhügel in der Nähe des Dorfes Kralewo entdeckt wurde. Es handelt sich um verschiedene Schmuckstücke aus Gold und Silber sowie 47 Applikationen aus Gold, die zu einem Zaumzeug gehörten. Sie wurden einem hochstehenden Aristokraten aus dem 3. Jahrhundert vor Christus ins Grab gegeben. Es beeindruckt die feine und phantasievolle Ausarbeitung der einzelnen Teile.

Der Goldschatz von Kralewo

Targowischte ist die Geburtsstadt der Herausgeberin Swetlana Radewa, die stolz auf die Kultur ihrer Vorfahren ist. Aus ihrer Stadt stammt auch eine Ethnologin, die ein interessantes Thema für die Zeitschrift aufbereitet hat – Spiele aus Großmutters Zeiten.

Die Ethnologin Iwelina Waltschewa aus dem Geschichtsmuseum in Popowo hat sich mit diesem Thema lange Jahre beschäftigt“, versichert Swetlana Radewa. „Darüber kann viel erzählt werden und daher werden wir uns damit gleich in mehreren Ausgaben beschäftigen. Iwelina ist durch die Dörfer gefahren und hat die älteren Frauen und Männer nach den Spielen aus ihrer Kinder- und Jugendzeit gefragt, wie Abzählreime und Astragal-Spiele. Wir veröffentlichen entsprechende Fotos.“

Auf den Seiten von „Experience Bulgaria“ hat ferner die reiche Sammlung an Volkstrachten von Dr. Wanja Welkowa aus Berlin Aufnahme gefunden:

Das Interesse der Leser an den Stickereien ist sehr groß“, versichert Swetlana Radewa. „Der Einführungslehrgang in bulgarischer Stickerei, den wir in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift veröffentlicht haben, stammt von mir; ich baue aber auf die Kontakte mit allen anderen Kollegen, die auf diesem Bereich arbeiten. Und so veröffentlichen wir in der neuen Ausgabe Ausschnitte aus dem Buch von Stefka Michajlowa aus Küstendil „Symbole, Zeichen und Muster der bulgarischen Volksstickerei, denn die Arbeit der Wissenschaftler muss unter den Menschen aller Altersgruppen popularisiert werden.

Oberteil einer Volkstracht aus der Sammlung von Dr. Wanja Welkowa

Das Redaktionsteam von „Experience Bulgaria“ ist sich einig, dass überall im Land viele Trachtenstücke in Großmutters Truhe schlummern und selbst Fachleuten unbekannt sind. „Aus diesem Grund haben wir in der Zeitschrift einen Wettbewerb eröffnet, den wir „Die Trachten von Oma und Opa“ genannt haben. Wir warten nun auf die Fotos solcher Trachten, denen eine Beschreibung der Geschichte der Tracht beigefügt werden soll. Als Preis winkt ein Sticksatz für einen Wandteppich „Die weiße Schwalbe“ der Firma „Gobelin-BG“, präzisiert Swetlana Radewa, Herausgeberin der Zeitschrift „Experience Bulgaria“.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: bereitgestellt von Swetlana Radewa



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