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Präsidentenrede sorgt für scharfe Polemik unter Politikern und in Medien

Foto: BGNES

Die Rede von Staatspräsident Rumen Radew, mit der er gestern die Regierung seines Vertrauens enthob, wird von den Medien des Landes breit diskutiert.

Unter der Überschrift „Kalter Krieg wird heiß“ brachte die Tageszeitung „Dnewnik“ die Meinung zweier führender Politologen des Landes – Parwin Samsonow und Jurij Aslanow. Laut Simeonow würde Radew mit seiner Rede der Unzufriedenheit der Öffentlichkeit in Bulgarien ein i-Tüpfelchen aufsetzen; Aslanow meinte seinerseits, dass Radew damit ein zweites Mandat ansteure.

Unter der Überschrift „Tanzschritte Radews – einer vor und zwei zur Seite“ kommentiert die „Sega“, dass der Staatspräsident mit starken Worten und real ausbleibenden Handlungen wohl kaum Anhänger finden werde. Im Gegenteil! Er verliere an Gewicht! Das Blatt gibt jedoch zu, dass Radew öffentliche Sympathie erntet, indem er demonstrativ die „Verbindung zur Regierungsclique“ abbricht. „Sega“ zitiert Radew, dass „all dem ein Ende bereitet“ werden müsse, kommentiert jedoch, dass er keine Art auf die Frage gibt, wie dem ein Ende bereitet werden solle und was danach folge.

In einem Interview für die Zeitung „24 Tschasa“ kommentiert der ehemalige Staatspräsident aus den Reihen der Linken, Georgi Parwanow, dass „dieser Krieg zwischen den Institutionen dem Vertrauen ihnen gegenüber schadet“ und Bulgarien vor der Welt und den Investoren keinesfalls in ein gutes Licht rücke. In den 10 Jahren seiner Präsidentschaft (2002-2012) habe Parwanow ebenfalls Zusammenstöße mit den Führungspolitikern gehabt, sei jedoch nie einen Schritt zu weit gegangen und habe nicht den Kontakt zum Ministerpräsidenten abgebrochen.

Kritischer gegenüber dem Staatsoberhaupt äußerte sich sein unmittelbarer Vorgänger, Rossen Plewneliew. Seiner Ansicht nach habe der General und Präsident offensichtlich einen Krieg nötig, um Bulgarien daran zu hindert, der Eurozone beizutreten.

Die Presse zitiert ferner die Ansicht der Vorsitzenden der Sozialisten, Kornelija Ninowa, die sich voll hinter die Aussagen von Staatspräsident Rumen Radew stellt. Seine Motive seien die gleichen, wie die, mit denen die Bulgarische Sozialistische Partei ihren Misstrauensantrag gegen die Regierung „Borissow 3“ begründet habe, der in der vergangenen Woche allerdings scheiterte. Ninowa forderte alle auf, sich zu vereinigen, die eine Veränderung im Land wollen.

Zusammengestellt von: Stoimen Pawlow

Übersetzung: Wladimir Wladimirow




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