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Kein Migrationsdruck auf Bulgarien zu spüren

Foto: EPA/BGNES

Im Zusammenhang mit der Besorgnis über einen Migrationsdruck von der Türkei in Richtung EU meinte Premier Bojko Borissow, an der bulgarischen Grenze sei die „Migration gleich Null“.

Wir bereiten in Bulgarien ein großes Treffen zur Beilegung der Krise vor. Neben der Flüchtlingskrise in der Türkei herrscht auch eine humanitäre Krise in Syrien. Dort fehlt es fast einer Million Menschen an Wasser und Nahrung. Aus diesem Grund sehen sie sich gezwungen auszuwandern. Wir haben bei der NATO beschlossen, die Türkei zu unterstützen. Bulgarien war eines der Länder, die besonders nachdrücklich darauf bestanden haben“, kommentierte der bulgarische Premierminister vor seinem heutigen Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan in Ankara.

Ich bin kein Vermittler, sondern eine der interessierten Parteien. Wir lieben unsere Nachbarn in Griechenland und wollen auch ihnen auf jede erdenkliche Weise helfen. Ich kann nicht im Namen der Europäischen Kommission sprechen, aber spätestens bis Mittwoch oder Donnerstag sollte alles unternommen werden, um der Türkei Mittel zukommen zu lassen, damit sie sich wieder um die Flüchtlinge kümmern kann“, sagte Bojko Borissow.

Vor dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk erklärte Milena Nikolowa von der Internationalen Organisation für Migration: „Erdogans Ziel ist es nicht, Migranten nach Bulgarien, sondern nach Griechenland zu schicken. Wir sehen, dass Griechenland an der Grenze seiner Kapazitäten ist und ohne Unterstützung seitens der EU nicht zurechtkommen wird.“ Bulgarien werde kein Problem damit haben, ca. 10.000 Migranten aufzunehmen, unterzubringen und auf ihre unmittelbaren Bedürfnisse einzugehen, so Nikolowa.

Bulgariens Vizepremier für Sicherheit und Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow meinte voller Bestimmtheit, dass es „keine Provokationen gibt und keine Mobilisierungsmaßnahmen erforderlich sind, um derzeit Truppen an die Grenze zu entsenden“. In einem Interview für das BNR-Inlandsprogramm „Horizont“ räumte Karakatschanow ein, dass die Spannungen bei Swilengrad an der türkisch-griechischen Grenze jedoch zunehmen. In der Umgebung von Edirne halten sich über 5.000 illegale Einwanderer auf. Wir sind einsatzbereit und werden reagieren, sollten solche Migrantengruppen unser Land ansteuern, so Verteidigungsminister Karakatschanow. Er hat den Streitkräften den Befehl gegeben, kein Überschreiten der bulgarischen Grenze zuzulassen. „Die bulgarischen Soldaten gehen nicht unvorbereitet auf Mission. Sie sind bewaffnet und sie werden von ihren Waffen Gebrauch machen, falls jemand Waffen gegen sie einsetzen sollte. Es gibt genug Mittel, um unser Territorium abzusichern und vor unbefugten Zugangsversuchen zu schützen“, betonte Karakatschanow.

Zusammengestellt von: Iwo Iwanow

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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