Heute ist einer der vier Samstage im Jahr, an dem die größte Religionsgemeinschaft in Bulgarien - die Bulgarische Orthodoxe Kirche der Toten gedenkt. Der Gedenktag wird hierzulande „Kirschen-Allerseelen“ genannt, da die Kirschen zu den beliebtesten Früchten dieser Jahreszeit gehören und in der Regel zu diesem Anlass aufgetischt werden.
Der zweite Allerseelentag des Jahres wird immer am Samstag vor Pfingsten vermerkt. In den Kirchen werden Seelenmessen gelesen und für die Rettung der Seelen der Verstorbenen gebetet. Den orthodoxen Christentraditionen zufolge helfen diese Gebete der Seele ihren Weg in die ewige Glückseligkeit zu finden. Die Kirche rät, diese Gebete immer dann zu sprechen, wenn die Menschen das Gefühl der Trauer um die Verblichenen schmerzhaft erfasst. Man glaubt, dass namentlich der empfundene Schmerz ein Aufruf der Seele des Verstorbenen ist, für ihn zu beten. Namentlich die Gebete der Lebenden helfen, die Sünden der Verstorbenen zu vergeben.
Im Neuen Testament sagt Christus, die Seelen der Gerechten wandeln am Ort der Freude, wo sie leben, fühlen und denken. Die Seelen der Sünder kommen an den Ort der Qual, wo sie leiden, sich ihrer schrecklichen Lage bewusst werden und umsonst der mit Sünden vergeudeten Zeit auf Erden nachtrauern. Doch auch für sie gibt es Hoffnung. Nämlich dann, wenn sie sich noch zu Lebzeiten ihrer Sünden bewusst geworden sind und ihre schlechten Taten bereuen. Die Lebenden können um ihre Rettung bitten und zwar nicht nur in Gebeten, sondern auch, in dem Almosen verteilt und Totenmessen abhalten werden.
Zu Allerseelen ist es üblich, die Familiengräber zu besuchen, Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden und zum Angedenken gekochten Weizen, Brot und Kirschen auszuteilen.
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„Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!“ (Lukas 19,38). Mit diesem begeisterten Ausruf wurde..