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Nachwuchsmusiker aus aller Welt experimentieren in Sofia zum Thema „Formen“

Musik, Kino und Tanz, die den akademischen Rahmen sprengen – momentane Impulse, Inspiration. Damit wartet das 6. Festival „180° - Labor für innovative Kunst“ auf, zu dem sich junge Künstler aus aller Welt in Sofia einfinden.

Das Festival, das auf Experimentierfreude und unbekannte Ausdrucksformen setzt, steht in diesem Jahr im Zeichen des 100jährigen Bestehens der deutschen Kunstschule Bauhaus, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Zentrum der Moderne etabliert hat. In der Woche vom 20. bis zum 26. Juli werden die Künstler ihr Schaffen dem abstrakten Thema „Formen“ widmen.

Dieses Thema war für mich sehr wichtig – nicht nur wegen der Tatsache, dass wir 100 Jahre seit der Gründung der Baushaus-Bewegung feiern“, sagt Alexander Hadschiew, Art Director des Festivals. „Vor einem Jahrhundert ist in der Bühnenkunst eine Revolution passiert. Ich habe mich gefragt, warum sie auch heute noch so futuristisch und avantgardistisch anmutet und was das Bauhaus 100 Jahre später hervorruft. Genau das wird auch unser Ziel sein – wir wollen gemeinsam mit unseren Gästen Antworten auf diese Fragen finden, soweit das überhaupt möglich ist. Unser Beitrag wird darin bestehen, die Bauhaus-Atmosphäre wiederzugeben, damit die Künstler im Futurismus, ohne Filter und Vorurteile leben und derart Freiheit erlangen können.

Das Festival startet mit der Reality „180° Tonight Show“ – eine Art Provokation an die Popkultur und zugleich eine Präsentation des Könnens der Künstler. Am traditionellen Wettbewerb für kurze Stummfilme können sich gleichermaßen Professionalisten und Laien beteiligen.

Das, was sich bei den Stummfilmen in 100 Jahren verändert hat ist, dass sie immer abstrakter werden“, meint Alexander Hadschiew. „Das gibt den Musikern die Möglichkeit, die Filme mit ihren Instrumenten live zu begleiten, zu improvisieren, sehr kreativ zu sein.

Welche sind die Stars dieses Festivals?

Alle Musiker kommen aus unterschiedlichen Sphären, die meisten befassen sich jedoch mit zeitgenössischer Musik. Die Akademie des „Ensemble Modern“ besucht uns zum zweiten Mal, diesmal mit all ihren 14 Mitgliedern aus über 10 Ländern.

 Am Forum beteiligt sich auch die Flötistin Sabine Vogel, die elektronische Musik spielt.

Zum Festival kommen ferner die Geigerin Biljana Wutschkowa, der Klarinettist Richard Haynes, die Komponisten Nicolas von Ritter und Milen Apostolow, die Tanz- und Pantonime-Künstler Petra Pelarowa und Montse Gardó, die Regisseurin Florence Ruckstuhl sowie Studenten und Absolventen der Kunstakademie.

Sie alle haben kein Programm, das bereits fertig wäre, sondern müssen im Laufe der Woche entscheiden, was sie mit den anderen Künstlern präsentieren. Es wird also sehr experimentell, spannend und einmalig zugehen.“

In diesem Sinne werden die Vertreter des Ensemble Modern das Gebäude des Goethe-Instituts in Sofia, wo einst das Konservatorium untergerbacht war, in ein Musiklabor verwandeln. Dort knüpfen die Musiker interdisziplinäre Verbindungen zu bulgarischen Künstlern und Zöglingen der Kunstakademie. Ob eine Schachpartie zwischen dem Publikum und den Künstlern gleichwertig ausfällt – mit einer Antwort auf diese Frage wird das Festival für Experimentalkunst ausklingen. Die Künstler werden auf die übliche Kontrolle bei ihren Auftritten verzichten und die „Macht“ den Zuschauer überlassen, um eine einmalige Performance abzuliefern.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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