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EU unterstützt kritische Bereiche mit Pilotbürgschaft von 50 Millionen Euro

Das Pilotprojekt wird außerdem die Mobilität von Studierenden und Lernenden unterstützen, die ein Bildungsprogramm in einem anderen EU-Land absolvieren möchten.
Foto: ec.europa.eu

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) und die Europäische Kommission (EK) wollen Einzelpersonen und Organisationen helfen, die in Kompetenzen und Bildung investieren möchten. Gestartet wurde ein mit 50 Mio. Euro ausgestattetes Pilotprojekt („S&E Pilot“); die Pilot-Bürgschaftsfazilität soll den Zugang zu Finanzmitteln erleichtern und die notwendige Unterstützung für die Entwicklung von Lernmöglichkeiten und Kompetenzen in einigen besonders kritischen Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Sicherheit, der digitalen und der grünen Wirtschaft bereitstellen.

„Das Ziel besteht darin, einem möglichst breiten Kreis von Bürgern und Unternehmen eine langfristige Finanzierung zu gewähren und damit Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie Kompetenzen zu stimulieren“, kommentierte der bulgarische EU-Abgeordnete Asim Ademov.

„Das ist ausgesprochen wichtig, weil es Teil der Lösung ist, wie die Menschen Arbeit finden und sich an die sich verändernden Bedürfnisse in der Wirtschaft Europas anpassen können.“

Die Initiative ist heute mehr denn je wichtig, da sich wegen der Corona-Pandemie Millionen europäische Bürger in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, ist Asim Ademov überzeugt. Seinen Worten nach werden die Investitionen in die Kompetenzen zur Wiederbelebung und den Wachstum der Wirtschaft beitragen.

„Der Europäische Investitionsfonds wird ausgewählten Finanzintermediären unentgeltlich maximale Garantien gewähren, die neue Fremdfinanzierungsportfolios aufbauen“, erklärt der bulgarische EU-Abgeordnete. „Das bedeutet, dass die Empfänger Zugang zu verschiedenen Formen der Fremdfinanzierungen erhalten werden. Genannt seien Kredite, Zahlungsaufschübe, Kredite im Zusammenhang mit den Einkommen mittels spezialisierten Finanzintermediären – Finanzinstitutionen, Universitäten, Berufsausbildungszentren. Dank der Bürgschaft durch die Europäische Union werden die zugelassenen Kandidaten einen leichteren Zugang zu einer Finanzierung und zu besseren Bedingungen haben.“

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Förderung der europäischen Lebensweise, Margaritis Schinas, erklärte: „Mit einem potenziellen Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro zur Förderung von Bildung und Kompetenzen ist die Pilotbürgschaft ein wichtiger Schritt, um unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften resilienter zu machen, während die Europäische Union sich von der Covid-19-Pandemie erholt.“ 

„Das Pilotprojekt bietet Studenten, Lernenden und Unternehmen neue Möglichkeiten, jene Unterstützung zu finden, die für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und das Wachstum erforderlich ist, und gleichzeitig die Herausforderungen zu bewältigen, die mit der digitalen Transformation und dem Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft verbunden sind“, fügte seinerseits Alain Godard, Geschäftsführer des Europäischen Investitionsfonds, hinzu.

Im Rahmen des S&E-Pilotprojekts sollen Studierende und Lernende unterstützt werden, die ihre Studien fortsetzen und ihre Kompetenzen im Rahmen der Hochschulbildung, der Berufsbildung, des lebenslangen Lernens oder anderer Formen der Bildung, unter anderem auch auf digitalem Weg, ausbauen möchten. Das Pilotprojekt wird außerdem die Mobilität von Studierenden und Lernenden unterstützen, die ein Bildungsprogramm in einem anderen EU-Land absolvieren möchten. Ferner ist das Projekt für europäische Unternehmen geeignet, die zu diesen Bemühungen der Um- und Weiterqualifizierung beitragen und sie fördern wollen, indem sie in den Ausbau und die bessere Nutzung der Kompetenzen ihrer Arbeitskräfte investieren. Dadurch werden die Wettbewerbsfähigkeit und die Produktivität der Unternehmen gesteigert und Arbeitsplätze erhalten. An dritter Stelle wird das Projekt europäische Einrichtungen unterstützen, die in der Kompetenzentwicklung, einschließlich im digitalen Bereich, der allgemeinen und beruflichen Bildung oder der Projektentwicklung im Bildungsbereich tätig sind. Ebenfalls in diese Kategorie fallen Kindergärten, Vorschulen, Einrichtungen der frühkindlichen Betreuung und ähnliche Organisationen.

Warum setzt Europa gerade heute einen Akzent auf die Kompetenzen, wenn doch ganze Bereiche ihre Tätigkeit eingefroren haben, viele Menschen ums Überleben kämpfen und Massenberufe wegen der voranschreitenden Technologien in absehbarer Zukunft verschwinden werden?

„Mit der Entwicklung der digitalen Technologien entwickeln sich alle Berufe weiter“, sagt der bulgarische Europaabgeordnete Asim Ademov. „Wir sehen, dass selbst die Schule nicht mehr das ist, woran wir uns erinnern. Auch das Bildungssystem verändert und digitalisiert sich. Um den Übergang von der Bildung in die Berufswelt zu gewährleisten, ist es wichtig, den Unternehmen das Wort zu erteilen, die in der Bildung eine zunehmend wichtigere Rolle zu spielen beginnen, indem sie ihre Bedürfnisse vorbringen. Die Bildung muss sich ihrerseits an diese spezifischen Bedürfnisse anpassen. Deshalb ist es wichtig, die Fähigkeiten der jungen Menschen in Bezug auf die Bedürfnisse der sich dynamisch verändernden Welt zu entwickeln, damit sie dann auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig sind.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: ec.europa.eu, BGNES


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