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Covid-19 in Bulgarien: Tag 68

Foto: pixabay


Epidemiologischer Ausnahmezustand bis 14. Juni gültig

Die bisher gültigen Epidemie-Maßnahmen bleiben in Kraft. Transplantationen und Spaziergänge in Parks sind ohne Altersbeschränkungen wieder möglich. Den Arbeitgebern wird empfohlen, weiterhin das Schwergewicht auf die Fernarbeit zu legen. Alle in Bulgarien einreisenden Personen, unabhängig aus welchem Land sie kommen und ob sie bulgarische Staatsbürger sind oder nicht, müssen in eine 14t-tägige Quarantäne. Für die Nichteinhaltung der Quarantäne von Bulgaren, die aus dem Ausland zurückgekehrt sind, beträgt die Geldstrafe 2.500 Euro. 

Ein Viertel von Corona-Kranken in Bulgarien geheilt

In den vergangenen 24 Stunden wurden 31 neue Covid-19-Fälle diagnostiziert. 20 darunter mussten in Krankenhäuser aufgenommen werden. Die Zahl der durchgeführten Test des vergangenen Tages beläuft sich auf 1.611. Die Gesamtzahl der Covid-19-Infektionen ist in Bulgarien auf 2.100 gestiegen – in den vergangen 24 Stunden um 1,5 Prozent. Die Zahl der am Covid-19 erkrankten Menschen beträgt 1.481; als genesen gelten 521 Patienten, was ein Viertel der Infektionsfälle ausmacht. 365 Patienten werden stationär behandelt, 51 darunter auf Intensivstationen. Unter den Infizierten befinden sich 228 Mediziner. 99 Patienten sind Opfer der Erkrankung geworden, was eine Sterbrate von 4,7 Prozent ergibt. Der Leiter des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung General Wentzislaw Mutaftschijski informierte, dass sich die Seuche in Bulgarien clusterhaft verbreite, was den Kampf gegen die Epidemie erleichtere.

Einreiseverbot für ausländische Bürger bis zum 14. Juni

Mit einem Beschluss des Gesundheitsministers Kiril Ananiew wird ein vorübergehendes Einreiseverbot für alle Personen unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft über alle Grenzübergänge mit Luft-, See-, Schienen- und Automobiltransport verhängt. Das Verbot gilt vom 14. Mai bis 14. Juni 2020. Vom Verbot ausgeschlossen sind Bulgaren und ihre Familien, Personen mit ständigem Wohnsitz in Bulgarien, medizinische Fachkräfte, Transportpersonal, ausländische Beamte sowie Ausländer, die in Infrastrukturprojekten des Landes beschäftigt sind, Saisonarbeiter und Personen, die aus humanitären Gründen reisen.

Grünes Licht für Fußballmeisterschaften ab dem 5. Juni

Der Minister für Jugend und Sport Krassen Kralew hat einen Beschluss erlassen, mit dem die Wiederaufnahme der Fußballmeisterschaften in der ersten und zweiten professionellen Liga ab dem 5. Juni 2020 wieder zugelassen wird. Die Spiele werden ohne Zuschauer ausgetragen. Ab dem 15. Mai 2020 beginnt das Training, mit einem allmählichen Anstieg der Anzahl der Athleten.

Prototyp für Impfstoff gegen Covid-19 in drei Monaten fertig

In drei Monaten soll der Prototyp eines bulgarischen Impfstoffes gegen das Covid-19-Virus vorliegen. Danach müssen eine Reihe langer Tests durchgeführt werden, die für gewöhnlich ein Jahr in Anspruch nehmen, sagte in einem Interview für den BNR Doz. Dr. Andrej Tschorbanow, Leiter des Departments „Immunologie“ des Instituts für Mikrobiologie an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Seinen Ausführungen nach befänden sich die Firmen im Wettrennen um die Mittel reicher Staaten, um die Tests durchführen zu können. Der Wissenschaftler präzisierte, dass der bulgarische Impfstoff auf einem konstruierten Virus aus Nano-Teilchen bestehe, die die entsprechenden Viruskomponenten zur Aktivierung des menschlichen Immunsystems beinhalten.

Parlamentsausschuss soll Ausgaben während Corona-Krise prüfen

Ein provisorischer Untersuchungsausschuss des bulgarischen Parlaments soll den Einsatz öffentlicher Mittel zur Überwindung der Folgen der Covid-19-Seuche prüfen. Der Ausschuss ist bis Ende der Sondermaßnahmen befristet. Der Vorschlag der oppositionellen Bulgarischen Sozialistischen Partei wurde einstimmig von allen Abgeordneten begrüßt. Dem Ausschuss werden 10 Abgeordnete – je 2 von jeder Fraktion, angehören. Er wird Informationen über alle Ausgaben öffentlicher Mittel, einschließlich aus EU-Fonds, einholen und veröffentlichen. Zum Vorsitzenden des Ausschusses wurde Jordan Zonew aus den Reihen der „Bewegung für Rechte und Freiheiten“ gewählt.

Der verarbeitende Sektor hat die meisten Arbeitsplätze geschaffen

Während des Ausnahmezustands aufgrund von Covid-19 haben 28.623 Menschen einen Job gefunden. Allein am 13. Mai, dem letzten Arbeitstag während des Ausnahmezustands, wurden 1.200 Arbeitslose eingestellt, teilte das Sozialministerium mit. Über 46 Prozent der Neubeschäftigten entfallen auf die verarbeitende Industrie. 22 Prozent der während der Pandemie neu Eingestellten befassen sich mit dem Handel und der Reparatur von Autos. Über 9 Prozent arbeiten bereits im Verkehrssektor. Neue Arbeitsplätze wurden auch im Baugewerbe, im Hotel- und Gaststättenwesen sowie im Bildungsbereich geschaffen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten Ende März 2020 hat sich gegenüber Ende 2019 um 25.100 Personen oder um 1,1 Prozent verringert und betrug nach Angaben des Nationalen Statistikamts 2,26 Millionen Personen.

88 Millionen Euro kommen bulgarischen Kleinunternehmen zugute

Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket im Wert von 88 Millionen Euro in Unterstützung bulgarischer Kleinst- und Kleinunternehmen aufgrund der Covid-19-Pandemie gebilligt. Das Programm wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit 75 Millionen Euro kofinanziert. Zuschüsse werden 17.300 Kleinst- und Kleinunternehmen in verschiedenen Sektoren erhalten, Landwirtschaft, Fischerei, Aquakultur und Forstwirtschaft ausgenommen.

EK beanstandet Favorisierung bulgarischer Handelsprodukte

Die Europäische Kommission hat an Bulgarien ein offizielles Notifizierungsschreiben gerichtet, weil der Staat den Einzelhändlern diskriminierende Maßnahmen auferlegt und sie verpflichtet, lokale Lebensmittel zu bevorzugen. Die Händler zu verpflichten, lokale Lebensmittel an sichtbarer Stelle auszustellen und 90 Prozent der Milch von lokalen Produzenten zu kaufen, schränke, der Europäischen Kommission zufolge, den im Vertrag über die Arbeitsweise der EU verankerten freien Warenverkehr ein.
Im Zusammenhang mit dem Schreiben der Europäischen Kommission erklärte das Landwirtschaftsministerium, dass die von unserem Land ergriffenen Maßnahmen den freien Verkehr von Waren, die in anderen Ländern hergestellt wurden, keinesfalls beeinträchtigen. Es gebe keine Verbote oder Beschränkungen für die Lieferung von Produkten aus EU-Mitgliedstaaten und Drittländern auf dem Territorium Bulgariens. Ziel der Maßnahmen des Ministeriums sei es, die bulgarische Produktion zu unterstützen und den Lebensunterhalt kleiner und lokaler Produzenten unter den Bedingungen einer beispiellosen und globalen Gesundheits-, Wirtschafts- und Handelskrise zu sichern.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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