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Covid-19: Tag 119

Foto: EPA/BGNES / Foto: ЕПА/БГНЕС

Covid-19-Lage in Bulgarien ist noch unter Kontrolle

Wir haben den zweiten Höhepunkt der ersten Covid-19-Welle erreicht. Im Herbst wird die Zahl der Infizierten in Bulgarien seit Beginn der Epidemie voraussichtlich bei rund 10.000 liegen. Diese Prognose machte der Mathematiker Prof. Nikolaj Witanow von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften für das staatliche Fernsehen BNT. Gefährlich werde es, wenn die Zahl der Infizierten auf 300 pro Tag ansteige, sagte Prof. Witanov, der die Daten im Nationalen Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung auswertet. Das würde das Gesundheitssystem überlasten. Derzeit steckt eine Person während des gesamten Zeitraums ihrer Infizierung, Erkrankung und Gesundung durchschnittlich 1,3 neue Patienten an. Dies bedeutet, dass sich die Epidemie im Land immer noch relativ langsam entwickelt und wir die Infektionscluster effizienter abfangen und tilgen können, so der Analyst.

Erschwerter Verkehr und Warteschlangen an der Grenze zu Griechenland

Der Verkehr an der bulgarisch-griechischen Grenze am Grenzkontrollpunkt Kulata-Promahon ist erschwert. Die Warteschlange für die Einreise mit dem Auto nach Griechenland ist ca. 10 km lang. Der Großteil der Wartenden sind Ausländer. Auf der griechischen Seite Promahon führen die Gesundheitsbehörden strikte Kontrollen aufgrund der Covid-19-Maßnahmen durch. Die Grenzpolizei empfiehlt den Reisenden, bis Sonntag auf die Grenzkontrollpunkte Kapitan Petko Wojwoda, Iwajlowgrad und Makaza auszuweichen. Am Grenzübergang Ilinden-Exochi dürfen nur Lastwagen und Saisonarbeiter nach Griechenland einreisen. Der Kontrollpunkt Slatograd-Termes bleibt geschlossen. An der Grenze zu Rumänien ist die Ein- und Ausreise bei Nikopol und Kardam wieder möglich. Der Verkehr an der Grenze zu Serbien und Nordmazedonien ist normal. An den Grenzkontrollpunkten mit der Türkei herrscht intensiver Güterverkehr.

182 neue Covid-19-Fälle

Laut dem Einheitlichen Informationsportal wurden in Bulgarien in den letzten 24 Stunden 182 neue Fälle von Covid-19 registriert, bei 2.538 durchgeführten PCR-Tests. Die nachgewiesenen Fälle von Covid-19 belaufen sich seit Ausbruch der Pandemie auf insgesamt 5.497, wovon 2.366 aktiv sind. 2.892 Menschen konnten bislang geheilt werden, davon 90 binnen der letzten 24 Stunden. In Krankenhäusern werden 450 Covid-19-Patienten behandelt, 29 davon auf der Intensivstation. Bei 445 Medizinern wurde Covid-19 diagnostiziert, wobei in den letzten 24 Stunden 21 neue Fälle dazugekommen sind. Die Zahl der Todesopfer mit nachgewiesenem Covid-19 ist auf 239 geklettert. 7 Menschen erlagen in den letzten 24 Stunden dem Virus, 6 von ihnen hatten schwere Begleiterkrankungen.

Bulgarien fordert diplomatische Erklärung von Großbritannien

Auf Anweisung von Außenministerin Ekaterina Sachariewa hat die bulgarische Botschaft in London eine diplomatische Note an die britische Regierung gerichtet. Darin wird nach einer Erklärung verlangt, warum Bulgarien von der Liste der Länder ausgeschlossen wird, für die die Quarantänepflicht am 10. Juli nach Ankunft im Vereinigten Königreich aufgehoben wird. Ministerin Sachariewa hat auch mit der stellvertretenden Außenministerin für Europa und Amerika, Wendy Morton, gesprochen und sie auch den nach den Gründen für die Entscheidung gefragt. In der diplomatischen Note wird um Klärung der Kriterien gebeten, auf denen die Entscheidung Londons beruht, da in anderen in die Liste aufgenommenen Ländern Covid-19 häufiger vorkommt als in unserem Land. Die bulgarische Schwarzmeerküste ist praktisch eine Covid-19-freie Zone und hat in diesem Sommer bereits Tausende von Touristen aus mehr als 35 Ländern angezogen, heißt es in der diplomatischen Note.

Bulgarischer Botschafter in London bezeichnet britische Liste als „Anomalie“

Der bulgarische Botschafter in London Marin Rajkov erklärte speziell für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk, er sei äußerst verwundert, dass die britische Regierung Bulgarien nicht auf die Liste der 59 Länder gesetzt habe, in die Flüge ohne Quarantäne erlaubt sind. Rajkov habe die britischen Behörden darauf hingewiesen, dass im vergangenen Jahr 480.000 Briten Bulgarien besucht haben und die bulgarische Schwarzmeerküste als Covid-19-freie Zone gilt. Er wollte sich nicht zu den einzelnen Ländern äußern, sagte jedoch, die Abwesenheit Bulgariens von der Liste sei eine „Anomalie“. Vergessen wir auch nicht, dass in Bulgarien ca. 10.000 Briten leben, ergänzte Rajkov. Formal gilt die Entscheidung vorerst nur für England, nicht für den Rest des Vereinigten Königreichs - Schottland, Wales und Nordirland.

Volle Strände an der Schwarzmeerküste am ersten Juliwochenende

Über volle Strände an der südlichen Schwarzmeerküste am ersten Wochenende im Juli berichtet das Bulgarische Nationale Fernsehen (BNT). Zum ersten Mal ist die Tourismusbranche optimistisch in Bezug auf diese Sommersaison, und in einigen Hotels sind die freien Plätze für Ende Juli sogar fast vollständig ausgebucht. Am Sonnenstrand ist der Strand voller Urlauber. Fast 40 Hotels arbeiten im größten Resortkomplex an der südlichen Schwarzmeerküste bereits auf Hochtouren. Damit sich die Urlauber sicher fühlen, wurden in den Hotels strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen. In einigen von wurden sogar Covid-19-Sheriffs angestellt. Sie wachen darüber, ob Masken getragen, die Distanz und die Schutzmaßnahmen eingehalten und Temperaturmessungen vorgenommen werden.

Tourismusministerin: Uns steht eine schwierige Tourismussaison bevor

Es erwartet uns eine äußerst schwierige und komplizierte Saison. Wichtiger aber ist es, überhaupt eine zu haben. Das erklärte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa in einem Interview für das Staatsfernsehen BNT. Wenn auch langsam mit kleinen Schritten, nimmt der Tourismus an der Schwarzmeerküste wieder Fahrt auf. Über 70 Prozent der Einnahmen in der Branche entfallen auf den Sommertourismus. Es ist sehr wichtig, verantwortungsbewusst und diszipliniert vorzugehen und die Maßnahmen zu befolgen, damit die epidemiologische Situation im Land den Austausch von Touristen aus möglichst vielen Ländern ermöglicht, erklärte Ministerin Angelkowa. Die bulgarische Schwarzmeerküste ist nur schwach vom Coronavirus betroffen, das Wasser ist sauber. Wir haben also absolut alle Voraussetzungen, um Touristen willkommen zu heißen, betonte Angelkowa.

Bis zu 7.000 Euro europäische Pauschalhilfe für Landwirte wegen Covid-19

Das bulgarische Ministerium für Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft legte die Unterstützungsraten für bulgarische Landwirte im Rahmen der außerordentlichen Teilmaßnahme Covid-19 vor. Bulgarien forderte die EU auf, den Landwirten finanzielle Unterstützung zu gewähren, berechnet auf alle zusätzlichen Kosten, die für die Landwirte aufgrund der Coronakrise für ihr Ackerland und Vieh entstehen. Die Europäische Kommission hat den Vorschlag Bulgariens abgelehnt und eine alternative Option angeboten, die vorsieht, dass bulgarische Landwirte je nach Größe ihres Ackerlandes und der Anzahl ihrer Tiere und Bienenfamilien Beihilfen in Form eines Pauschalbetrags erhalten.Die Zahlungsobergrenze beträgt bis zu 7.000 Euro pro Landwirt, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Iwo Iwanow

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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